Die gängige Definition für Humus ist der gesamte Anteil von organischer Substanz in der Erdschicht. In den für den ÖLN nötigen Bodenproben wurde der prozentuale Humusgehalt mittels Sinneprobe bestimmt.
Dieses Ergebnis kann arg täuschen. Um vernünftig zu wirtschaften sollten mindestens 2% Corg. bestimmter Humus im Boden vorhanden sein. Corg ist der chemisch analysierte Kohlenstoff in der Bodenprobe, dieser Wert wird mit dem Faktor 1.72 (bei Moosböden, 2) multipliziert. Das ergibt den Humusgehalt nach Corg bestimmt.
Schön zu erkennen auf dem Bild: (frisch gehobelt nach der Kultur Sommerlein) wunderschön rund-krümelige Erde.
Weltweit wahrscheinlich Einzigartig, der DOK-Versuch bei Therwil BL. Seit über 40 Jahren wird geordnet Feldbau betrieben. Eine Fruchtfolge in mehreren Folgen.
Die Grafik zeigt klar auf dass jede Variante (am wenigsten bio dynamisch) an der Kohlenstoffreserve zupfen. Wir leben auch in der Landwirtschaft wie die übrige Gesellschaft auf Pump!
Wenn wir nichts ändern verwüsten unsere Böden langsam. Ein schleichender Prozess! Wir betrügen uns mit massivem Einsatz von Stickstoff, sei es organisch oder mineralisch selbst.
Solange wendend und vorallem so tief gepflügt wird ist es fast nicht möglich sein Humus aufzubauen. Mit dem Pflug in der Fruchtfolge muss einer nebst viel Input ein wahrer Meister sein, um den Humusgehalt zu halten.
Eines ist sicher, wir müssen wieder lernen hin zu schauen und beobachten. Leider wurde in den letzten Jahren der Abstand vom Traktor zum Boden immer grösser. Viele Betriebe haben aus wirtschaftlichen Gründen den Ackerbau im Lohn abgegeben. Vielerorts macht sogar der Lohnunternehmer die Planung und Organisation.
In der Landwirtschaftlichen Schule kommt der Boden zu kurz, es wäre gut wenn die Lehrlinge besser ins Thema Boden eingeführt würden. Vor allem müsste Theorie und Praxis besser verknüpft werden.
Viele der aktuell thematisierten Probleme wären gelöst wenn die Humusgehalte höher wären.
In verschiedenen Ressourcenprojekten unterstützt das BLW Anstrengungen, die helfen, vernünftig mit unsere Ressourcen Umzugehen. Da laufen auch Boden und Humsprojekte.
Mit der AP 22 wird einiges weniger an Hilfsmitteleinsätzen möglich sein. Am möglichen Stickstoffeinsatz wird drastisch geschraubt weil die Nitratemissionen gesenkt werden müssen. Aktuelle Pressemeldung Bundesrat 21.8.2019
Das wichtigste ist, dass das Bodenleben richtig gefüttert wird. Grüne Brücke, Untersaaten, Gründüngungen, Mistkompost, Kompst. Wenn Gülle, dann behandelte!
An den diesjährigen Ökofeldtagen in Kassel ist uns aufgefallen, dass fast jeder dritte Stand Mikronährstoffe, Spurenelemente, Blattdünger, Rottelenker und vieles mehr in dieser Richtung anbietet. Das war vor zwei Jahren nicht in diesem Ausmass feststellbar.
Wir fragen uns; fallen wir nach der Chemie in eine neue Abhängigkeit? Braucht es das alles?
In beiden Habitaten kommen mikrobielle Abbauprozesse in Gang. Enzyme, Archaeen und Mikroorganismen sorgen für Reduktive Prozesse.
In der Mistkompostmiete laufen reduktive Prozesse. Das gelingt aber nur wenn:
Dies wurde mit Corg Analysen ermittelt. Zufällig von 3 Biobauern die den Geohobel einsetzen die sich für dieses Vorgehen auch nicht abgesprochen hatten.
Die Resultate deckten sich, sie haben alle um die 20% Humus zugelegt. Nächstes Jahr 2020 wird wieder geprobt, dann sind es 6 Jahre seit der ersten Corg. Probe.
Für viele scheint das nicht möglich zu sein. Es kann fast nicht anders sein da sich die drei Bauern nicht absprachen.
Sehr gut sichtbar sind die Nährsalzausdblühungen, es sind richtige Salznadeln die in der MC-Miete gewachsen sind. Es hat nur so geglitzert. Diese Salze sind sofort Pflanzenverfügbare Nähstoffe.
Im nächsten Bild sieht man wie reiner geruchloser Kohlenstoff aus der MC-Miete wegfließt.
Wir sind bereits gespannt wie die Proben herauskommen, denn seit dem letzten Jahr wurde auch konsequent reduktiv gearbeitet, also nach jeder Bearbeitung gewalzt.
Boden und Klima, Klimawirkung der biologischen Landwirtschaft.
Sehr interessant ist dieser Bericht.